Interview mit EPS-Gewinner KRAEUTERHUMPEN

17.05.2014 14:17

Er ist ein Urgestein der modernen Counter-Strike-Szene und ein absoluter Symphatieträger. Er hat nahezu alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und schon für die Größen des deutschen E-Sports die Maus geschwungen. Die Rede ist von Patrick ‚KRAEUTERHUMPEN‘ Jakobi, dem (E-Sport-)König von Mallorca. Und er hat vom E-Sport noch lange nicht genug. Sinnbildlich dafür stehen die vergangenen EPS-Finals, auf denen er den Pokal zum vierten Mal in die Höhe stemmen durfte. Dies haben wir uns zum Anlass genommen, einige Fragen an den passionierten Schalke-Fan zu richten. Freut euch auf Antworten ganz nach dem „humpen-way-of-life“, typisch locker-lässig und unbekümmert.


» Wir sind ein Team, das viel schreit und sehr emotional ist «


escene.de: Hallo Patrick, gib uns zum Einstieg doch bitte einen kurzen Einblick in dein Innenleben während den letzten Runden, bevor das große Ziel erreicht war.

Patrick ‚KRAEUTERHUMPEN‘ Jakobi: Hallo! Also die letzten Runden waren weitestgehend wie alle Runden davor. Man ist allgemein das ganze Spiel über konzentriert und versucht alles zu geben um die Runden zu gewinnen. Als wir dann aber immer näher am Sieg dran waren, wurde die Freude zunehmend größer. Wie es bei den anderen aussah kann ich leider nicht sagen, aber für mich war es eine riesen Erleichterung als Manu (Anm.: mnL) diesen genialen Move in der letzten Runde gespielt hat und damit das Match für uns gewonnen hat! Dazu kommt noch, wir sind ein Team das viel schreit und sehr emotional ist, was man denk ich auch auf dem Stream gesehen bzw gehört hat (lach).  

Seid ihr auf de_inferno besonders gut vorbereitet gewesen oder warum konntet ihr die zweite Map so dominant und abgeklärt gestalten? Oder hat sich nach dem Overtime-Sieg auf de_dust2 eine Eigendynamik entwickelt, die euch so gepusht hat? Das Selbstbewusstsein war schließlich unverkennbar, wenn man sich die letzte Runde anschaut.

Wir waren eigentlich auf allen Maps die wir gespielt haben gut vorbereitet, aber de_inferno hat sich als eine sehr starke Map von uns herausgestellt. Es weiß einfach jeder immer was er in bestimmten Situationen zu tun hat und jeder „GO“ ist bis aufs kleinste durchgesprochen, was uns aber in der Vorbereitung auch einiges an Zeit gekostet hat. Diese Kleinigkeiten fehlen uns auf manchen anderen Maps allerdings noch. Natürlich muss man auch sagen, dass de_dust2 wahrscheinlich die beste Map von mouz ist und sie allgemein sehr stark aufgespielt haben auch mit ihrem Stand-In (Anm.: gob b).

Ich denke allerdings, dass wir auch ohne die erste Map auf de_inferno gewonnen hätten, weil wir wirklich gut drauf waren und jeder durchgehend versucht hat zu motivieren, was auch oft meine Lieblingsbeschäftigung auf Offline-Events ist. Dazu gehört natürlich auch, mal zu den Gegner rüberzuschreien, auch wenn man die Jungs alle gut kennt. Aber nach dem Spiel ist das alles wieder vergessen.

ESL Pro Series CS:GO
Es war weitestgehend eine konstant gute Teamleistung, die als einer der Hauptfaktoren zum Erfolg zu deuten war. Wie analysierst du die Spiele, gab es einen Spieler im Team, der besonders herausragend gespielt hat und der Erfolgsgarant war?

Erst einmal muss ich sagen, dass jeder von uns gut gespielt hat und ich mit allen zufrieden bin. Es war einfach eine tolle Teamleistung! Auch nky hat sich für seine ersten Finals sehr sehr gut geschlagen und einige „Keyrounds“ gegen mouz geholt. Aber ich denke auch das wir einen großen Teil am Erfolg den Oberlein’s (Anm. d. R.: mnl und qk-mantis) zu verdanken haben!  

Du bist ja als riesiger Schlagerfan und regelmäßiger Malle-Gänger bekannt. Was hat der Abend nach den Finals noch gebracht? Ordentlich feiern gewesen in der Kölner City oder ging es direkt heim?

Wir haben uns erstmal im Hotel versammelt, ich habe eine „Sieges-Shisha“ angemacht und dann wurde vorgeglüht. (lach) Danach ging es dann ab zu den Kölner Ringen und wir haben bis früh morgens gefeiert.  

Was nehmt ihr – abgesehen vom Titel – mit aus dem Erfolg? Zusätzliche Motivation, um jetzt international weiter anzugreifen und Deutschland wieder etwas präsenter bei den Major-Events zu machen, oder seht ihr das ganz erst einmal nüchtern und lasst die nächsten Wochen auf euch zu kommen?

Wir machen jetzt erst einmal 1-2 Wochen Pause da wir seit circa 2-3 Monaten wirklich jede Woche mindestens 5 Mal und teilweise sogar Freitags und Samstags gespielt haben. Nach der Pause werden wir wieder voll durchstarten und aufjedenfall versuchen alles mitzunehmen, was geht. Natürlich ist das Ziel eines Counterstrike-Teams immer auch international anzugreifen, aber das wird sich erst in naher Zukunft herauskristallisieren.

Redaktion escene.de

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